Bild: Eine Thermografie-Kamera macht Aufnahmen eines Hauses
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Wärmelecks im Visier

Im Auftrag der TEAG erstellt der Sachverständige und Zimmerermeister Lutz Weidner Thermografie- und BlowerDoor Analysen. Im Interview verrät er, wann sich ein Blick hinter die Fassade lohnt.

Was verbirgt sich hinter den Begriffen Thermografie und BlowerDoorAnalyse?

Bei BlowerDoorAnalysen findet man heraus, ob es Lecks in der Luftdichtheitsschicht von Gebäuden gibt. Dafür werden die Luftwechselraten im Haus bei Über- oder Unterdruck gemessen. Thermografie hingegen ist ein optisches Verfahren, bei dem Temperaturunterschiede – wie zum Beispiel sogenannte Wärmebrücken – per Infrarotkamera aufgezeigt werden. So können thermische Verluste von Gebäuden erkannt werden.

Was empfehlen Sie, wenn jemand sein Haus energetisch auf Herz und Nieren prüfen lassen möchte?

Zur Vorbereitung zielgerichteter Dämm- und Sanierungsmaßnahmen sowie zur Qualitätskontrolle bei Neubauten gilt die Kombination aus ThermografieAnalyse und BlowerDoorAnalyse als qualitativ beste Lösung. Der Aufwand lohnt, weil alle Leckagen und Wärmebrücken in der Gebäudehülle, auch hinter verbauten Gipskartonplatten, sichtbar werden.

Wer wählt die BlowerDoorAnalyse?

Eine Blowerdoor-Messung als Nachweis der Energieeinsparung ist ein strenges Förderkriterium für Kredite der KfW-Bank – sowohl bei Neubauten als auch im Rahmen energetischer Sanierungen. Die BlowerDoorAnalyse ist aber auch für nicht geförderte Neubauten zur Qualitätskontrolle unbedingt zu empfehlen. Zur Ermittlung der Luftwechselrate genügt die BlowerDoorAnalyse Basis. Undichtigkeiten aufspüren, wie sie beispielsweise häufig bei alten Häusern auftreten, ist hingegen eine Leistung der umfangreicheren BlowerDoorAnalyse Plus. Sie ist aber auch bei Neubauten zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden sehr sinnvoll.

Welche Entscheidungskriterien gelten bei der Wahl zwischen ThermografieCheck und ThermografieAnalyse?

Bei der ThermografieAnalyse werden eine individuelle Außen- und Innenthermografie am Gebäude durchgeführt. Der Kunde erhält einen ausführlichen Untersuchungsbericht mit der Beschreibung auffälliger Bereiche und Handlungsempfehlungen. Der ThermografieCheck gibt ausschließlich einen groben Überblick über Wärmeverluste der Gebäudehülle von außen.

Helfen Sie bei der Auswahl der besten Messmethode?

Klar, das mache ich im Zuge einer Terminvereinbarung gern. Oft reicht es, wenn die Kunden vorab Grundrisse des Gebäudes und einige Fotos mailen. Da ich seit 14 Jahren derartige Messungen ausführe, lassen sich aufgrund fundierter Erfahrungswerte mit verschiedensten Baukonstruktionen sowohl Art als auch Umfang der erforderlichen Prüfmethode gemeinsam besser abstimmen.

Bild: Lutz Weidner
TEAG
Sachverständiger und Zimmerermeister Lutz Weidner