TEAG MAGAZIN 01|2018

L ä u f t err Herb, für wen ist der Umbau eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor in ein Elektroauto spannend? Herb: Wir bewegen uns hier in einer Nische. Zu uns kommen einerseits Liebhaber, die ihrem Old- oder Jungtimer neues Leben einhauchen wollen – sei es, weil Verbrennungsmotor oder Getriebe ihren Dienst verweigern, weil sie individuell unterwegs sein wollen oder die Zulassung erlischt. Ande- rerseits bauen wir auch Nutzfahrzeuge um. Wir arbeiten unter ande- rem mit kommunalen Entsorgungsbetrieben zusammen. Dort wer- den zum Beispiel kleine Müllfahrzeuge mit Presse eingesetzt. Dieser Spezialaufbau ist teuer, das ständige Stop and Go setzt aber den Ab- gasfiltern zu. Hier lohnt sich die Umrüstung auf Elektromotoren. Welche Voraussetzungen muss mein Verbrenner erfüllen, damit Sie daraus einen Stromer machen können? Herb: Eigentlich können wir alle Fahrzeuge umbauen, so lange uns die Karosse nicht unter den Fingern wegrostet. So geschehen bei einem Jaguar Double Six, den uns ein Kunde auf den Hof stellte. Dem haben wir nach einem Beratungsgespräch schließlich ein gut erhaltenes Modell besorgt. Denn grundsätzlich sind Fahrzeuge wie der Jaguar ideal. Die empfindliche Technik, die so manch ei- nem Liebhaber die Schweißperlen auf die Stirn treibt, kommt raus. Ebenso der großvolumige Motor samt Getriebe. Übrig bleibt viel Platz, den vor allen Dingen die Batterie braucht. Die Akkus sind der größte Brocken im Elektroauto. Platzangebot und zulässiges Ge- samtgewicht sind also die zwei entscheidenden Faktoren. Und auch ein gut gefülltes Portmonee. Was kostet der Umbau? Herb: Die Umbaukosten beginnen bei 25.000 Euro netto. Wer sich selbst als Schrauber bezeichnet, kann den Umbau aber auch eigen- händig vornehmen. In dem Fall stellen wir den zukünftigen Elek­ tromobilisten gerne komplette Bausätze nach Wunsch zusammen. www.elerra.de T E X T Lars Schuster F O T O S Bertram Bölkow - I M V I D E O - R I E S E N FAH RS PAS S Der Remstädter Tino Ernst ist Überzeugungs­ täter. Wenn sein Hyundai IONIQ an der heimi­ schen Wallbox hängt, wird er mit Sonnenstrom aus der eigenen PV-Anlage geladen. „Neben dem Fahrspaß gibt es also auch öko­ logische Gründe“, schiebt er hinterher. Mit seinem IONIQ pendelt Ernst jeden Tag 60 Ki­ lometer zwischen seinem Zuhause und seinem Arbeitsplatz in Arnstadt. „Hin und wieder ist auch ein Abstecher zum Pferdehof dabei, wo sich meine Tochter mit einer Pferdestärke austobt. Nach so einem Tag habe ich 130 Kilo­ meter auf dem Tacho und Reichweite für noch weitere 90 im Akku ...“ Tino Ernst ist ein gutes Beispiel dafür, um zu zeigen, dass Elektroautos inzwischen all­ tagstauglich sind. Deshalb hat ihn die TEAG einen Tag lang begleitet. Den Fahrbericht finden Sie unter www.teag.de im Bereich Privatkunden > Elektromobilität. 2 3 / T E AG MAGA Z I N H

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