Lebenslänglich TEAG
Was ist das Geheimnis des Erfolgs? „Ganz klar: Wer als Azubi zu uns kommt, verlässt uns erst 40 Jahre später als Rentner wieder.“ Lebenslänglich TEAG?! Gabor Spörer übertreibt natürlich, aber ein Funken Wahrheit ist dran. Die TEAG bietet Perspektiven und viele Mitarbeiter bleiben dem Unternehmen treu. Auch Spörer und Schadt sind zwei TEAG-Eigengewächse. Beide haben in den 1990er-Jahren hier ihre Ausbildung begonnen, sich in der TEAG Akademie viele Fähig- und Fertigkeiten angeeignet und schließlich die Seiten gewechselt. Heute sind sie die fachlichen Vorgesetzten ihrer ehemaligen Ausbilder.
Wenn Gabor Spörer durch die Ausbildungskabinette geht, treffen sich Generationen. Er öffnet die Tür zu einem Unterrichtsraum, in dem zehn angehende Elektroniker für Betriebstechnik an verschiedenen Stromkreisen basteln. Vor der Klasse steht Ausbilder Ronald Stock und lässt seinen prüfenden Blick schweifen. Er übt diesen Job seit 26 Jahren aus, hat auch Gabor Spörer 1996 unter seine Fittiche genommen und erinnert sich mit einem Augenzwinkern: „Es gab nicht viele Situationen, in denen ich ihn elektronisch beschleunigen musste.“
Auf Nachwuchssuche
Die Zeiten haben sich geändert. „Es ist heutzutage nicht leicht, geeignete Azubis zu finden“, sagt Spörer. „Besonders im gewerblich-technischen Bereich wird es immer schwieriger, die 20 Ausbildungsplätze zu besetzen, die wir jedes Jahr vergeben.“ Geboten wird den Nachwuchskräften eine Menge. Die TEAG hilft sogar bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung. Klar, was letztendlich zählt, sind die Qualität der Ausbildung und die Perspektiven nach dem Abschluss. Und beides passt. Das waren auch Argumente, die Eric Schmidt überzeugt haben. Seine Eltern versuchten ihn zu einem Bürojob zu überreden. „Ich habe mich aber durchgesetzt und lerne nun im 3. Lehrjahr den Elektroniker für Betriebstechnik. Die richtige Entscheidung. Davon sind inzwischen auch meine Eltern überzeugt.“
Learning by Doing
Welchen enormen Aufwand die TEAG für die Aus- und Fortbildung betreibt, sieht man schon aus der Ferne. Zwei 35 Meter hohe Hochspannungsmasten sind Teil der Außentrainingsanlage in der Schwerborner Straße. „Hier führen wir das Höhentraining durch“, sagt Roman Schadt. Aber auch unter der Erde passiert eine Menge. Auf einer Fläche von der Größe eines Fußballfeldes wurden hier 16 Kilometer Kabel verlegt. Es gibt Straßen mit Straßenschildern, einen Carport, dazu Übergabestationen, Ventile und viel, viel Technik. „Wir nehmen hier Schaltvorgänge vor, suchen Lecks in Erdgasleitungen, stellen Notfallsituationen nach, und das alles machen wir unter realen Bedingungen“, erläutert Schadt.
„Learning by Doing“, das ist der zeitgemäße Ansatz in der Aus- und Fortbildung bei der TEAG. Um auf dem Laufenden zu bleiben, drücken die beiden Fachkoordinatoren jedes Jahr ca. zwei Wochen lang selbst die Schulbank, um sich fortzubilden. Aus den Inhalten entwickeln sie dann Seminare und Ausbildungskonzepte. „Von der Idee bis zum fertigen Seminar dauert es ca. 1,5 Jahre. In dieser Zeit werden Konzepte geschrieben, Inhalte ausgearbeitet und oft sogar Unterrichtsmittel entwickelt und gebaut“, beschreibt Roman Schadt. Worauf es dabei ankommt, wissen Schadt und Spörer ganz genau, denn sie sind beide nicht nur als Koordinatoren für Planungen, Abläufe und den Personaleinsatz zuständig, sondern selber als Fort- bzw. Ausbilder im Einsatz. „Man kann andere nur für ein Thema begeistern, wenn man den Beruf selbst mit Leidenschaft ausübt“, so Roman Schadt. Und Gabor Spörer ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Außerdem habe ich im Hinterkopf, dass aus dem Azubi, der vor mir den Stromkreis aufbaut, mal mein Vorgesetzter werden kann.“