Die Springer GmbH in Ohrdruf deckt inzwischen fast ein Drittel ihres Stromverbrauchs durch eine Photovoltaikanlage.
Paul-Philipp Braun/TEAG

Grüner Stahl durch die Kraft der Sonne

Die Springer GmbH in Ohrdruf setzt bei der Energiegewinnung auf eine Photovoltaikanlage

Die Springer GmbH in Ohrdruf deckt inzwischen fast ein Drittel ihres Stromverbrauchs durch eine Photovoltaikanlage. Und das, obwohl das stahlverarbeitende Unternehmen eigentlich zu den energiebedürftigsten Industriezweigen zählt.

 

Wer mit schweren Materialien umgeht, der braucht Energie – oftmals viel Energie. Zahlreiche Industrie- und Verarbeitungsunternehmen wissen dies. Auch die Springer GmbH in Ohrdruf im Landkreis Gotha ist energiehungrig.

Seit 2003 arbeiten die 39 Mitarbeitenden hier, um Rohrleitungsteile aus Edelstahl für den Fachhandel, der wiederum damit die chemische Industrie versorgt, herzustellen. Sogenannte Rohrbogen und Fittings verbinden Anlagen und Edelstahlrohre miteinander, ermöglichen so eine lange Verbindung zwischen den einzelnen Stücken.

Präzision auf Kundenwunsch

Die Springer GmbH in Ohrdruf deckt inzwischen fast ein Drittel ihres Stromverbrauchs durch eine Photovoltaikanlage.
Paul-Philipp Braun/TEAG

„Wir haben unser Unternehmen 1996 im nordrhein-westfälischen Nettetal aufgebaut, 2003 haben wir dann zusätzlich den Werksstandort in Thüringen gegründet“, berichtet Christoph Springer. Der Firmeninhaber hatte damals die Zeichen der Zeit erkannt und auf eine Marktlücke gesetzt: „Es gibt nur wenige Betriebe, die solche hochpräzisen und auf den Kundenwunsch zugeschnittenen Lösungen anbieten.“ Rund 15 Millionen Euro Umsatz macht die Springer GmbH mit ihren Lösungen pro Jahr.
 

Dem gegenüber stehen eine weit ausgebaute Technologisierung und hochwertige, einzelgefertigte Maschinen. Dazu gehören neben großen hydraulischen Pressen auch Hydroforming-Pressen, die mit hohem Wasserdruck entsprechende Rohre verformen, sowie Bearbeitungsmaschinen auch entsprechende Trennungsgeräte, wie beispielsweise Rohrlaseranlagen. Moderne Sägeanlagen übernehmen wiederum besonders feine Säge- und Schneidarbeiten. „Unsere Produktion läuft von montags 6 Uhr bis Freitag 23 Uhr, jede Woche“, berichtet Christoph Springer und berichtet vom hohen Energiebedarf, der damit verbunden ist – auch weil jede Rohrdicke zwischen 20mm und 323mm Durchmesser zurechtgeschnitten werden kann.

Den Energiekosten entgegenstellen

Die Springer GmbH in Ohrdruf deckt inzwischen fast ein Drittel ihres Stromverbrauchs durch eine Photovoltaikanlage.
Paul-Philipp Braun/TEAG

Im Zusammenhang mit diesem hohen Energiebedarf hat sich die Springer GmbH vor einiger Zeit dafür entschieden, mittels Photovoltaikanlage seine Spitzenlast abzufedern. Die TEAG Solar stand für den Auftrag gern zur Verfügung, unterstützte mit Planung und Bau der Anlage.

 

Seitdem sind auf dem Produktionsgebäude bei Ohrdruf Solarpanele zu finden. Rund 6.500 Quadratmeter hat das Dach in der Ringstraße. Mit der Ertragsleistung von 285.041 Kilowattstunden kann die Springer GmbH nun rund 30 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs selbst decken. „Wir haben uns vor allem aus Gründen der Spitzenlastabfederung für die Anlagen entschieden. Doch dann kam die Energiepreis-Krise und inzwischen ist die 300.000 Euro teure Anlage für uns noch ein viel größerer Segen“, berichtet Unternehmer Springer. Rund sieben Jahre, so der eigentliche Plan, sollte es dauern, bis die Investition sich amortisiert hat. Doch im Zuge der steigenden Kosten für Strom wird dieses Ziel bei dem energieintensiven Unternehmen mit Sicherheit schon eher erreicht werden.

 

„Und dennoch machen wir es eben bei Weitem nicht nur aus Kostengründen“, sagt Christoph Springer über seine Entscheidung für eine Photovoltaikanlage. Denn auch in der vermeintlich weniger umweltfreundlichen Stahlbranche hält der Gedanke des „Green Steel“ seit einiger Zeit immer stärker Einzug. „Dieses Anliegen tragen wir natürlich mit und wir achten darauf, unsere Produktion ebenfalls so klimafreundlich wie möglich zu gestalten. Pro Jahr sparen wir mit der neuen Anlage bis zu 151.452 Kilogramm Kohlenstoffdioxid ein – ein immenser Wert“, freut sich Springer.

Die Springer GmbH in Ohrdruf deckt inzwischen fast ein Drittel ihres Stromverbrauchs durch eine Photovoltaikanlage.
Paul-Philipp Braun/TEAG

Vom Monitoring bis zur Dokumentation

Dass die TEAG Solar dabei für die Umsetzung der Anlage garantierte, freut Christoph Springer sehr: „Damit konnten wir nicht nur die Umsetzung der Anlage ermöglichen, sondern haben zusätzlich einen Betriebführungsvertrag abgeschlossen, der unter anderem das Monitoring, die Dokumentation und die regelmäßige Wartung absichert. Das allein ist schon ein Mehrwert, den nicht jedes Unternehmen leisten kann.“