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Thüringer Energieversorger nehmen 100. Ladesäule in Betrieb - Zahl der E-Mobile in Thüringen stark steigend

Freitag, 27. Oktober 2017

32 Thüringer Stadtwerke und Energieversorger rollen systematisch einheitliche Ladeinfrastruktur für E-Mobile aus

Mellingen. Die Kooperation der Thüringer Stadtwerke und Energieversorger hat heute in Mellingen (Lkr. Weimar) ihre 100. Stromladesäule in Betrieb genommen. Damit liegt das kommunale Kooperationsprojekt genau im Zeitplan, der bis 2020 in ganz Thüringen ein Ladenetz mit 400 öffentlichen Ladesäulen vorsieht. Die 100. Ladestation in Mellingen – bei der es sich um eine Schnellladesäule mit 50 kW Ladeleistung handelt – wurde zusammen mit Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund in Betrieb genommen. Betreiber der Mellinger Ladestation ist die TEAG, die ebenfalls zu den 32 Projektpartnern zählt. Der Startschuss für die kommunale Ladenetzkooperation war am 19. Januar in Apolda mit der Inbetriebnahme der ersten zwei Ladesäulen vor der Landesgartenschau gefallen – ebenfalls mit Umweltministerin Anja Siegesmund.    

Im Laufe des Jahres 2017 haben die kommunalen Energieversorger das E-Mobility-Ladenetz in Thüringen kontinuierlich ausgebaut. Das zuvor gemeinsam entwickelte Konzept für eine Ladeinfrastruktur mit einheitlicher Ladetechnik, einem einheitlichen Zugangs- und Abrechnungssystem sowie einer landesweit abgestimmten Planung zur exakten Standortwahl der Ladesäulen hat sich dabei in der Praxis bewährt. Thüringen war das erste Flächen-Bundesland, in dem sich praktisch alle Energieversorger auf einheitliche technische Standards für Aufbau und Betrieb eines öffentlichen Ladenetzes für Elektrofahrzeuge geeinigt haben, und dieses in enger Zusammenarbeit mit der Landesregierung ausrollen. 

Ladenetz wird täglich dichter

Zum 1. Januar 2017 waren 41 Ladesäulen im Bestand der Thüringer Energieversorger – bis zum Jahresende 31.12. 2017 werden es bereits 170 öffentliche Ladesäulen sein. Damit geht allein in diesem Jahr alle zwei bis drei Tage eine Ladesäule der Ladenetzkooperation der Thüringer Energieversorger in Betrieb. Berücksichtigt man die halböffentlichen und privaten Ladesäulen, so wird es bis 31. Dezember 2017 im Freistaat voraussichtlich 280 Ladestationen mit insgesamt 500 Ladepunkten geben – bis Ende 2020 sollen es 1.000 Ladepunkte sein.

Zahl der E-Mobile in Thüringen deutlich ansteigend

In Thüringen sind aktuell rund 1.200 Elektrofahrzeuge zugelassen (Stand 30.9.17: 1.176 reine Elektroautos plus Plug-In-Hybride). Zum Start der Ladenetzkooperation im Januar waren es noch rund 730 Elektro- & Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge im Freistaat (Stand 1.1.17:  732). Das ist ein Anstieg von mehr als 60% innerhalb von nur 9 Monaten. Nicht zuletzt als Folge Bundesförderung von 4.000 Euro für E-Mobile, geht die Bauhaus Universität Weimar in einer Studie davon aus, dass bis 2020 in Thüringen rund 10.000 Elektromobile unterwegs sein werden. Zudem bieten verschiedenste Autohersteller bis zu 10.000 Euro Kaufprämien für E-Mobile an. Bundesweit waren zum 30.9. 17 knapp 80.000 Stromfahrzeuge (Elektro-& Plug-In-Hybride) registriert.

Koordinierte Förderung für E-Mobilität

Bei den rund 400 geplanten Ladesäulen handelt es sich ausschließlich um öffentliche Ladestationen. Diese werden sowohl vom Bund als auch vom Land Thüringen gefördert. Innerhalb der Ladenetzkooperation unterstützt die Thüringer Energie- und Greentech-Agentur ThEGA die Erstellung und koordinierte Einreichung der Förderanträge. Im März 2017 wurde so der erste „Schwung“ von rund 100 Förderanträgen gestellt. Seit Oktober läuft die zweite Beantragungsrunde zur öffentlichen Förderung für das Jahr 2018.  Von den etwa 6 Millionen Euro Gesamtinvestition in Thüringen für den Ladenetzausbau in den kommenden drei Jahren werden von den kommunalen Projektpartnern 3 Millionen Euro direkt investiert – der zweite Teil der Summe stammt aus der Förderung.

Ausstehende Regelung vom Bund verzögert Stromabrechnung

Beim Strom-Tanken wird im Bereich der Thüringer Kooperation mit „Ladenetz.de“ ein einheitliches Zugangs- und Abrechnungssystem verwendet. Damit werden alle Vorgänge beim Stromtanken von der Zugangssteuerung der Ladestation bis hin zur Abrechnung der Strommenge abgewickelt. Als Überganglösung erfolgt die Abrechnung über einen Pauschalbetrag pro Ladevorgang. Hintergrund ist eine noch nicht erfolgte Einigung zwischen Bund und Eichämtern zur verschlüsselten Übermittlung der Messdaten der Stromladesäulen. 

Zugang mit Kundenkarten und online

Kunden der Thüringer Energieversorger und Stadtwerke können überall im thüringenweiten Ladenetz-Verbund die Stromladesäule mit ihrer Kunden-Ladekarte freischalten. Strom tanken ist ferner möglich mit den Ladekarten diverser Autohersteller (u.a. BMW, VW, Audi). Auch Laden und bargeldloses Bezahlen mit dem Handy funktioniert unkompliziert. Die Ladekarten des kommunalen Ladenetzes sind dabei nicht nur in Thüringen gültig, sondern mit den Karten kann deutschland- und europaweit bei über 10.000 Ladesäulen Strom für Elektroautos gezapft werden.

Standortwahl nach fundiertem Kriterien-Katalog

Die Festlegung der Standorte für die Ladestationen des Thüringer Ladenetzes basiert auf Studien der Fraunhofer-Gesellschaft Ilmenau sowie der Bauhaus-Universität Weimar, die ebenfalls Projektpartner sind. Kriterien der Standortbewertung waren u.a. öffentliche Verfügbarkeit, Besucherfrequenz sowie die Verweildauer. So sind die kommunalen Ladestationen vor allem im Bereich größerer Einkaufsmärkte, Sport- und Freizeitzentren, Raststätten, an Bahnhöfen oder touristischer Ziele zu finden. Die Verteilung ist so gewählt, dass in ganz Thüringen die Entfernung zur nächsten Ladestation nie größer als 30 Kilometer sein wird.

Tanken für die Hälfte mit Stromfahrzeugen

Bei den Mobilitätskosten pro 100 Kilometer sind Stromautos in vielen Fällen bereits um die Hälfte günstiger als vergleichbare Fahrzeuge bspw. mit Benzinmotor. So spart man mit einem kompakten Elektrofahrzeug bei 15.000 Jahreskilometern jetzt schon 700 Euro im Jahr gegenüber dem gleichen Fahrzeug mit Benzinmotor. Zudem wächst das Angebot an neuen Elektrofahrzeugmodellen immens – allein Volkswagen plant 30 neue Modelle von E-Fahrzeugen, Mercedes-Benz will die Palette bis 2022 um 50 Strommodelle erweitern, BMW plant 12 vollelektrische Autotypen bis 2025. Bereits heute erreichen Elektromobile der neuesten Generation im Realbetrieb Reichweiten von 400 Kilometern. In Kürze werden 600 Kilometer Reichweite möglich sein.

 

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