Freitag, 18. November 2016
Technisches Hilfswerk Thüringen übt bei der TEAG Einsatz von Notstromaggregaten
Erfurt. (18.11.2016).
Das Technische Hilfswerk Thüringen ist heute und am morgigen Sonnabend mit 21
Kameraden zu Gast im Fortbildungszentrum der TEAG in Erfurt. Die THW-Kameraden
absolvieren eine zweitägige Intensivschulung an sogenannten Netzersatzanlagen
(NEA) - umgangssprachlich als auch Notstromaggregate bezeichnet. Die Stromerzeuger
im Format eines Überseecontainers kommen bei verschiedensten Katastrophenfällen
zum Einsatz – wenn etwa durch Hochwasser oder schwere Stürme ganze Ortschaften
länger vom regulären Stromnetz abgeschnitten sind.
Zuschaltung
und sicherer Umgang mit den leistungsstarken Stromerzeugern in heutigen
modernen Stromnetzen erfordern jedoch zunehmend fundierte Fachkenntnisse und
Spezialwissen. So müssen zum Beispiel die dieselgetriebenen Generatoren der Notstromaggregate
synchron und phasengleich mit dem jeweiligen Ortsnetz geschaltet werden, weiter
sind im Ernstfall regenerative Strom-Erzeugungsanlagen - wie etwa Windräder
oder Photovoltaik-Flächen - über eine gezielte Frequenzsteuerungen der NEA abzuregeln.
Diese
speziellen Fertigkeiten und Fachkenntnisse im Zusammenhang mit großen
Notstromerzeugern werden den THW-Kameraden von erfahrenen Fachkräften der TEN
Thüringer Energienetze GmbH Co. KG vermittelt. Die Mitarbeiter der TEN haben
jahrelange Erfahrung im Einsatz von Netzersatzanlagen. Dabei liegt der
Schwerpunkt der zweitägigen Fortbildung nicht allein auf der Vermittlung theoretischer
Kenntnisse, sondern besonders großen Raum wird realistischen Übungen und
Trainingsschaltungen an „echten“ Notstromaggregaten eingeräumt. Für die
Schulung bringt das THW deshalb mehrere Notstromaggregate aus dem eigenen
Technik-Park mit. Diese Geräte würden dann auch bei möglichen Ernstfällen zum
Katastrophenschutz durch das THW zum Einsatz kommen.
Die
Schulung für den Umgang mit mobilen Notstromerzeugern ist Bestandteil einer
breit angelegten und langfristigen Kooperation zwischen dem THW Sachsen-Thüringen
und der TEAG. Die Grundlage dafür ist eine im Januar 2015 unterzeichnete
Kooperationsvereinbarung, der eine enge Zusammenarbeit auf vier Handlungsfeldern
vorsieht:
1.
Kooperation
im Krisenfall (z.B. Störungen aufgrund von Naturkatastrophen).
Hierzu zählen u.a. Vereinbarungen zur
Absicherung der Mobilität, zur Sicherstellung der Kommunikation
oder zum Einsatz von Notstromaggregaten sowie die Festlegung von Ansprechpartnern.
2.
Durchführung
gemeinsamer Trainings-und Übungsmaßnahmen
zu verschiedenen Themen (z.B. Arbeitssicherheit). Das THW kann dafür
das Aus- und Fortbildungszentrum der TEAG mit seinen speziellen Trainingsanlagen
nutzen.
3.
Regelmäßiger
fachlicher Austausch zwischen THW und der TEAG-Netztochter TEN Thüringer
Energienetze GmbH & Co. KG zu netz-sicherheitsrelevanten Fachthemen sowie
Zusammenarbeit im Bereich „Kritische
Infrastrukturen“ (KRITIS) mit den zuständigen
Landesbehörden.
4. Gemeinsame
Projekte zur THW-Ehrenamtsförderung
sowie zur Fach- und Führungskräfteentwicklung.