Donnerstag, 30. März 2017
Die TEAG Thüringer Energie AG
hat im Geschäftsjahr 2016 mit einem Umsatz- und Gewinnzuwachs ihre Marktposition
als führender Anbieter von Energie- und Infrastrukturdienstleistungen in Thüringen
weiter gefestigt. Mit 70,0 Millionen Euro liegt der Jahres-Überschuss rund 5
Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Die Umsatzerlöse des TEAG-Konzerns betrugen
im Jahr 2016 insgesamt 1,594 Mrd. Euro – ebenfalls ein Anstieg gegenüber dem
Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen unverändert ein
stabiles operatives Ergebnis.
„Der
TEAG-Jahresabschluss liegt bereits das vierte Mal in Folge exakt im Plan des
Verkaufsgutachtens, welches vor fast fünf Jahren die Grundlage für den
kommunalen Anteilserwerb darstellte. Wir haben uns als kommunales und eigenständiges
Energieversorgungsunternehmen konstant weiterentwickelt und uns in schwierigen
Marktverhältnissen sowie unsicheren energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen selbstbewusst
behauptet“, erklärte TEAG-Vorstandssprecher Stefan Reindl heute auf der
Bilanzpressekonferenz in Erfurt. „Mit einem Jahresüberschuss von rund 70
Millionen Euro wurde unsere Vorjahresplanung übertroffen. Zu diesem guten
Jahresabschluss haben alle Geschäftsfelder des Unternehmens mit positiven
Ergebnissen beigetragen.“ Eine
über Jahre stabile Geschäftsentwicklung sei in der Energiebranche keine
Selbstverständlichkeit mehr, so Vorstandssprecher Reindl weiter, „die
Energiewende hat rasante Struktur-Umbrüche bewirkt, mit der viele Marktteilnehmer
wirtschaftlich und strategisch zu kämpfen haben.“
EEG-Einspeisung weiter im
Plus – 37 Prozent EEG-Strom im Netz
Die
Umsatzerlöse des TEAG-Konzerns lagen im Geschäftsjahr 2016 bei 1,594 Mrd. Euro
– das ist ein Zuwachs um 30 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzern-Jahresüberschuss
2016 lag mit 70 Millionen Euro über dem
Vorjahreswert von 65,7 Millionen Euro. Dieser Anstieg beruht im Wesentlichen
auf höheren Umsätzen beim Strom- und Erdgasverkauf. Die Einspeisung von
EEG-Strom hat sich 2016 erwartungsgemäß weiter erhöht – sie liegt derzeit bei 3.815
GWh. 37 Prozent des Stroms im Netz der TEAG-Netztochter TEN Thüringer
Energienetze GmbH & Co. KG stammte 2016 aus erneuerbaren Quellen. Im
Zusammenhang mit den stark gestiegenen Kosten der Übertragungsnetze in Folge
des starken EEG-Zubaus in Nord- und Ostdeutschland unterstützt die TEAG die Forderung nach bundesweit einheitlichen
Entgelten für die Übertragungsnetze.
Bilanzgewinn sichert den
Kommunen hohe Dividende
Der
Aufsichtsrat der TEAG hat am gestrigen Mittwoch den Jahresabschluss
festgestellt und empfiehlt den kommunalen Aktionären, für ihre Aktien aus dem
Bilanzgewinn der TEAG Thüringer Energie AG wie im Vorjahr eine Dividende von 20 Euro
pro Aktie auszuschütten.
Der
TEAG-Konzern beschäftigte Ende 2016 insgesamt 1.697 Mitarbeiter. Zum Ende des
Geschäftsjahres betreute der Konzern zudem 230 Auszubildende. Hiervon werden rund
120 Azubis im Rahmen der Ausbildungsgemeinschaft der Thüringer
Energieversorgungs- und Elektrounternehmen ausgebildet.
Rund 10 Prozent des
verkauften Stroms selbst erzeugt
2016
hat der Thüringer-Energie-Konzern insgesamt 581 GWh Strom selbst erzeugt (Vorjahr
483 GWh), der überwiegend über den eigenen Vertrieb vermarktet wurde. Die TEAG
betreibt moderne Gaskraftwerke u.a. in Jena und Bad Salzungen, zudem werden
natürliche Erdgasrestvorkommen in Grabe und Merxleben zur Stromerzeugung
genutzt. Ferner wurden 1.054 GWh Wärme und Dampf (Vorjahr 1.003 GWh) produziert
und abgesetzt. In
eigenen regenerativen Erzeugungsanlagen erzeugte die TEAG 20,3 GWh Öko-Strom
(Vorjahr 18,8 GWh). Der Großteil stammt dabei aus Wasserkraftwerken an der
Werra, gefolgt von Windkraft-Anlagen und eigenen Photovoltaik-Anlagen etwa auf
den Dächern eigener Immobilien. Insgesamt
erzeugte die TEAG damit rund jede zehnte an Kunden gelieferte Kilowattstunde
selbst. Die übrigen Strommengen bezog das Unternehmen von verschiedenen
Händlern und Beteiligungsunternehmen.
Rund 17.000 dezentrale
Erzeuger speisen ins TEN-Netz ein
Im
Geschäftsjahr 2016 wurden weitere 737 Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer
Energien mit einer Gesamtleistung von 130 MW neu an das von der TEN Thüringer
Energienetze GmbH & Co. KG betriebene Stromnetz angeschlossen. Dabei gingen
rund 700 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 41,6 MW sowie 31
Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von 88,2 MW neu ans Netz. Insgesamt hat
sich 2016 die Zahl der Erneuerbaren-Energien-Anlagen im Netz der TEN auf rund 17.300
erhöht. Dies entspricht einer installierten Leistung von rund 2.200 MW. Für die
Jahre 2017 und 2018 geht die TEAG von einem verstärkten Zubau erneuerbarer
Energien, insbesondere Wind, aus. Die TEAG rechnet daher mit einem Windzubau
von rund 400 Megawatt in 2017/2018
Fokus auf Zukunftshemen
Elektromobilität und Stromspeicher
2016
wurden verstärkt Anfragen zu dezentralen Stromspeichern im Zusammenhang mit
Photovoltaikanlagen und Eigenverbrauchslösungen verzeichnet. Hintergrund sind
fallende Preise für Speicher sowie die Förderung für stationäre und dezentrale
Batteriespeichersysteme. Die TEAG hat 2016 sowohl im Bereich Privat- als auch
bei Geschäftskunden zahlreiche Stromspeicherlösungen auf Lithium-Ionen-Basis
installiert. So wurde etwa September 2016 bei der ostthüringischen
Agrargenossenschaft Dobareuth Thüringens größter Lithium-Ionen-Speicher für
Solarstrom durch die KomSolar Service GmbH in Betrieb genommen. Die KomSolar
Service GmbH ist als 100%iges TEAG-Tochterunternehmen für alle Aktivitäten rund
um Photovoltaikanlagen und Stromspeicher zuständig.
Im
Dezember 2016 hat die TEAG zusammen mit den Thüringer Stadtwerken ein
Gemeinschaftsprojekt zum Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzes für
Elektrofahrzeuge gestartet. Die Thüringer Stadtwerke und Energieversorger
wollen gemeinsam und mit Unterstützung der Landesregierung in den kommenden
zwei Jahren eine Ladeinfrastruktur mit mehreren hundert Ladestationen in ganz
Thüringen aufbauen.
Schnelles Internet für über
400.000 Thüringer
Im
Bereich Telekommunikation war das abgelaufene Geschäftsjahr abermals geprägt
vom Ausbau des thüringenweiten Glasfasernetzes. Seit 2009 hat die Thüringer
Netkom GmbH über Thüringer 400 Orte im ländlichen Raum mit Glasfaser
erschlossen. 2016 sind zudem erfolgreich Glasfaser-Projekte in sieben Städten
wie bspw. Mühlhausen und Eisenach abgeschlossen
worden. Insgesamt wird so über 400.000 Thüringer Bürgern Zugang zum schnellen
Internet ermöglicht. Ebenfalls war ein deutlich steigendes Interesse von
Geschäftskunden an Kommunikationsdienstleistungen im Bereich
Breitbandkommunikation und Glasfaserverbindungen zu verzeichnen.
Vorsichtig optimistischer
Ausblick auf 2017
Die
wirtschaftliche Entwicklung des TEAG-Konzerns - wie auch der Energieunternehmen
in Deutschland insgesamt - wird stark von den energiepolitischen Entscheidungen
und Gesetzesänderungen der Jahre 2016 und 2017 beeinflusst. Dazu zählen die
Novelle der Netzregulierung, das Netzentgeltmodernisierungsgesetz, das
Strommarktgesetz sowie das Digitalisierungsgesetz. Zum Teil stellen diese
Gesetze eine Belastung für die Energieversorgungsunternehmen dar. Dennoch rechnet die TEAG auch in 2017 mit
einer stabilen Entwicklung des operativen Ergebnisses.
Hintergrund:
Thüringer-Energie-Konzern
Seit
2013 ist die TEAG Thüringer Energie AG 100prozentig kommunal und als
unabhängiger Energieversorger im Freistaat Thüringen operativ tätig. Das
Unternehmen ist Muttergesellschaft des Thüringer-Energie-Konzerns. Der
Unternehmensverbund setzt sich unter dem Dach der TEAG Thüringer Energie AG im
Schwerpunkt aus vier 100prozentigen Tochterunternehmen zusammen: TEN Thüringer
Energienetze GmbH & Co. KG, Thüringer Netkom GmbH, TES Thüringer Energie
Service GmbH und EMS Energie- und Medienversorgung Schwarza GmbH. An dem
Kommunikationsunternehmen encoLine
GmbH hält die TEAG 51 Prozent der Anteile.
Als
kommunaler Energieversorger setzt der TEAG-Konzern auf seine regionale
Verankerung im Freistaat Thüringen und verfolgt einen integrierten
Geschäftsansatz. Das Unternehmen ist auf sämtlichen Stufen der energiewirtschaftlichen
Wertschöpfungskette aktiv. Das Geschäftsportfolio umfasst die Strom- und
Wärmerzeugung, den Betrieb von Strom-, Gas-, Straßenbeleuchtungs- und
Datennetzen bis hin zum Vertrieb von innovativen Energieprodukten und
Energiedienstleistungen. 84,8
Prozent der Aktien der TEAG Thüringer Energie AG werden mittelbar von rund 800
Thüringer Gemeinden und Städten gehalten. 15,2 Prozent der TEAG-Aktien sind im
Besitz der Thüga AG, München.