Digitale Datenflut
„Aus keinem der vielen unterschiedlichen Berufe, die wir unterrichten, ist der Umgang mit PC und Internet noch wegzudenken – vom Koch über den Erzieher bis zum Kraftfahrer“, erklärt Peter Ewert nach der Stunde. Ob zur Recherche, zur Kommunikation im Unternehmen, mit Drittanbietern und Kunden oder für umfangreiche Software-Angebote aus der Cloud: Berufe sind heute so digital wie nie zuvor – und so muss auch die Ausbildung zwingend ständig auf dem aktuellsten Stand bleiben. Dass bei 2.400 Schülern, 170 Lehrern, rund 400 Computern und einer ständig steigenden Zahl an Smartphones und Tablets große Datenmengen Zustandekommen, liegt auf der Hand. Nicht nur, dass digitale „Whiteboards“ und Beamer zunehmend die herkömmliche Kreidetafel ersetzen: Sogar Prüfungen werden in Zukunft – vor allem im Wirtschaftsbereich – teils online absolviert. Bis vor Kurzem bildete eine 20-Mbit-Leitung die Verbindung der Schule ins Internet.
„Wir hatten mit großen Verzögerungen zu kämpfen, die Bandbreite war einfach viel zu gering“, erinnert sich Peter Ewert.
Neben den digitalen Unterrichtsmaterialien müssen auch Verwaltungsdaten, Software-Updates und vieles andere übertragen werden. Die Internetverbindung war immer der Flaschenhals, der einen reibungslosen Ablauf erschwerte.
– Peter Ewert
Seit im Januar 2017 die Thüringer Netkom nach einer Ausschreibung die neue Glasfaseranbindung fertiggestellt hat, ist die Schule auf der Datenautobahn wieder auf der Überholspur: „Aktuell verfügt die Schule über eine Bandbreite von 100 Mbit/s“, erklärt Sylvio Kühn, Account Manager für Geschäftskunden bei der Thüringer Netkom. Da die synchrone Standleitung direkt mit dem Internet-Backbone (dem zentralen Hauptnetz der Datenautobahn) verbunden ist, können sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht werden. Bis zu 10 Gbit/s sind dann möglich. Auf dieser Grundlage soll in den kommenden Jahren ein WLAN-Netz entstehen, das auch Schüler nutzen können. Im Sprachunterricht sind Videokonferenzen mit Klassen in anderen Ländern geplant, in denen die Schüler unterschiedlicher Nationen sogar in Partnerarbeit zusammenarbeiten können. Auch für Berufe, wie dem Kaufmann E-Commerce, wäre die Schule dann gerüstet – mangels entsprechender Ausbildungsberufe in Nordthüringen ist das aber noch Zukunftsmusik.