Die TEAG unterstützt den Traum vom Fliegen

„Ich führe viele Gespräche mit Skispringern aus allen Altersklassen“, erklärt Andrea Hessler. Sie ist erste Vorsitzende des WSV 08 Lauscha, dem Ausrichter des Wettkampfs und Eigentümer der Anlage. „Alle sagen, dass das Gefühl zu fliegen die Faszination dieses Sports ausmacht.“ Sie muss es wissen, denn ihr Mann, ihre Enkelin und ihre Tochter sind alle vom Schanzenfieber infiziert. Tochter Pauline Hessler gehört heute zu den großen Nachwuchstalenten des deutschen Skispringens. Neben vielen anderen Erfolgen vertrat sie Deutschland 2022 bei den Olympischen Spielen in Peking. Doch auch Sportler wie der ehemalige Bundestrainer Reinhard Heß, Vizeweltmeister Axel Zitzmann, André Kiesewetter und Danny Queck haben hier ihre ersten Flugversuche unternommen.

Bis heute ist der WSV 08 Lauscha mit seiner Nachwuchsarbeit eine feste Größe in der „nordischen Kombination“ aus Skispringen und Skilanglauf – der Königsdisziplin im nordischen Skisport. „Die Jugendarbeit ist heute unser Hauptgeschäft“, erklärt Andrea Hessler. Jedes Jahr finden über das Jahr verteilt fünf Wettkämpfe statt, unter den rund 200 Mitgliedern sind 80 Kinder und Jugendliche. Das Interesse sei unverändert hoch – im wintersportbegeisterten Thüringer Wald spiele der Sport noch eine große Rolle. Ihre ersten Skisprungerfahrungen sammeln die meisten Kinder hier ab fünf Jahren, die Ausbildung beim WSV 08 endet im Alter von 13. „Dann wechseln sie entweder ins Wintersportzentrum nach Oberhof oder hören auf“, erklärt Andrea Hessler.

Problematisch sei aktuell weniger das Wetter, das auch schon früher mit zu viel oder zu wenig Schnee für Überraschungen gesorgt habe. Vielmehr hätten die Sponsoren angesichts der wirtschaftlichen Lage immer weniger Geld für die Unterstützung des Vereins übrig. Die TEAG hatte den Verein seinerzeit beim Kauf von Vereinskleidung unterstützt. Aktuell liege die Hauptarbeit für den Vorstand darin, bestehende Fördermöglichkeiten zu finden und zu nutzen. „Unser Verein ist meines Wissens der einzige, der eine eigene Schanzenanlage betreibt“, erklärt Andrea Hessler. „Wenn wir sie damals nicht übernommen hätten, gäbe es das Skispringen in Lauscha heute nicht mehr.“

Die Schanze stellt jedoch nicht nur einen Kostenfaktor, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle für den umtriebigen Verein dar: Wer immer schon einmal wissen wollte, wie sich Fliegen anfühlt und den nötigen Mut mitbringt, kann beim „Skispringen für Jedermann“ einmal einen Eindruck gewinnen. Gesprungen wird dann zwar nur auf der kleinsten Schanze – dennoch gehört ein gehöriges Maß an Überwindung dazu. „Die Kosten von rund 200 Euro pro Teilnehmer fließen eins zu eins in unsere Jugendarbeit“, erklärt Andrea Hessler. Während die Winterkurse immer schnell ausgebucht seien, gebe es bei den Sommerkursen auf Matten noch freie Plätze. „Tatsächlich gehört zum Skispringen nicht zwangsläufig Schnee.“ Ganz im Gegenteil – auf den Kunststoffmatten sei es einfacher, fahren zu lernen. „Die Matte vergibt mehr.“

Hier können Sie abheben: www.skispringen-lauscha.de