Netzleitstelle ist wie der menschliche Körper
TEAG
Als Referent für Netzschutztechnik, mit der Spezialisierung auf die Hochspannungstechnik, kümmert sich Paul Sicker nun beispielsweise um Netzberechnungen, Arbeitsanweisungen und Richtlinien im Umgang mit der Hochspannung.
Um seine Arbeit in der Sekundärtechnik genauer zu beschreiben, bedient sich Paul Sicker einer Metapher: Man solle an den menschlichen Körper denken, sagt er. Die Netzleitstelle wäre das Gehirn, das über alles wacht. Dort wird das gesamte Stromnetz in Thüringen kontrolliert und gelenkt. Die Primärtechnik sei wie die Muskeln, die alle Kraft umsetzen. Das sind zum Beispiel die einzelnen Umspannwerke, die Leitungen und die Transformatoren, die die Energie bis nach Hause in die Steckdose transportieren. Die Sekundärtechnik, für die Paul Sicker mit zuständig ist, sei wie das Nervensystem. Das sind die Elemente, die das System überwachen und für den störungsfreien Betrieb sorgen. „Die Sekundärtechnik ist das wichtige Verbindungselement zwischen der Netzleitstelle und der Primärtechnik. Alle drei Bereiche müssen gut miteinander arbeiten, damit das Stromnetz stabil bleibt“.
Netzberechnungen und Richtlinien im Umgang mit der Hochspannungstechnik - das klingt erstmal sehr theoretisch. Auf die Frage, ob er den ganzen Tag nur im Büro sitzt, erklärt Paul Sicker: „Klar, bin ich auch am Schreibtisch. Aber neben der theoretischen Berechnung fahre ich auch immer mal raus zu einzelnen Umspannwerken und schaue mir die Technik vor Ort an. So bleibe ich auf dem aktuellen Stand. Ansonsten haben wir im Büro auch eine eigene Testanlage, an der wir unsere Programme und Berechnungen überprüfen können.“