Carlo Bansini/TEAG Solar

Nachhaltige Energieversorgung Made in Thüringen

Neuer Solarpark in Ohrdruf eröffnet

Carlo Bansini/TEAG Solar

Die Gäste der Eröffnungsfeier strahlten mit der Sonne um die Wette: Seit September 2024 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Ohrdruf ein neuer Solarpark von beachtlicher Größe. Ganze vier Megawattpeak Leistung liefert die Freifläche bei optimaler Sonneneinstrahlung. Damit wird aus der einst brachliegenden Fläche, die rund elf Fußballfelder misst, nach nur sechs Monaten Bauzeit eine nachhaltige und wirtschaftliche Nutzfläche.

Speziallösung für sichere und langfristige Energiegewinnung

Carlo Bansini/TEAG Solar

Doch bis dahin war es ein langer Weg. Anfangs gab es kein grünes Licht seitens des Stadtrates. Später kamen Lieferschwierigkeiten beim Material und technische Herausforderungen bei der Umsetzung hinzu. Insgesamt 12.000 Arbeitsstunden flossen allein in die bauseitige Umsetzung. Eine besondere Herausforderung war hierbei die Fundamentierung der Unterkonstruktion für die Solarpaneele. Wegen der Deponieabdeckung konnte die Verankerung nur in der obersten Bodenschicht erfolgen. Dafür wurden über 14.000 Rundstäbe in den Boden gebohrt und zum Teil betoniert. So entstand eine Speziallösung, die „Dank sorgfältiger Planung und präziser Ausführung – angefangen bei den Gestellsystemen bis hin zur elektrotechnischen Anbindung der Wechselrichter an die Trafostationen – eine stabile und zuverlässige Energiegewinnung gewährleistet“, erklärt Michael Fischer, Geschäftsführer der Ohra Energie und damit Miteigentümer der neuen Anlage.

Naturverträgliche Bauweise im Fokus

Neben den technischen Details wurde vor allem auch auf eine naturverträgliche Bauweise und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen geachtet. „Schließlich wollen wir das bestehende Habitat, so gut wie es geht, erhalten. Vertreter von Natura 2000 haben uns hierbei beratend zur Seite gestanden“, erklärt Lukas Greifzu, Projektleiter der TEAG Solar und damit verantwortlich für die Umsetzung des Großprojektes. Dabei wurden und werden Maßnahmen wie das Anlegen eines Biotopstreifens mit Lesesteinhaufen, die Beweidung mit Schafen, das Anlegen von Nisthilfen für Halbhöhlen und Höhlenbrüter sowie die Pflege der bestehenden Pflanzungen und Hecken umgesetzt.

Drohnnaufnahme des Solarparks
Carlo Bansini/TEAG Solar

Projekt als Vorzeigemodell für Thüringen

Carlo Bansini/TEAG Solar

Um das Projekt schlussendlich ans Laufen zu bringen, haben sich drei Akteure zu einer Projektgesellschaft zusammengeschlossen: die Ohra Energie, die TEAG Thüringer Energie AG und die Stadt Ohrdruf, denen die Fläche letztendlich gehört. Durch diese gemeinschaftliche Beteiligung konnte nicht nur das Investitionsvolumen in Höhe von drei Millionen Euro gestemmt, sondern auch unterschiedlichste Expertise in das Vorhaben eingebracht werden. Stefan Reindl, Vorstandsvorsitzender der TEAG, lobte dieses Projekt als hervorragendes Beispiel für erfolgreiche Partnerschaften in der Energiewende. Diese Mammutaufgabe kann nur gemeinsam gelingen.

Besonders innovativ ist hierbei, dass die jährlich etwa vier Millionen Kilowattstunden Strom, die hier ganz ohne CO2-Emissionen erzeugt werden, zukünftig direkt vor Ort genutzt werden können. Aktuell modernisiert die Stadt Ohrdruf ihre städtische Wärmeversorgung. Das neue Power-to-Heat-System wird ca. 50 Prozent des Stroms aufnehmen und damit die Ohrdrufer Bürger und weitere öffentliche Gebäude mit Wärme versorgen. Darüber hinaus gibt es Pläne, einen innovativen Großspeicher zu ergänzen, um den produzierten Strom noch besser nutzbar zu machen.

"Der Solarpark Ohrdruf ist ein echtes Vorzeigeprojekt für nachhaltige Energieversorgung in Thüringen und zeigt, wie erfolgreich die Energiewende durch gemeinsames Engagement und innovative Lösungen vorangetrieben werden kann", fasst Lukas Greifzu stolz zusammen.