Viel Bewegung unter Wasser
Durch die Wehranlage wird der Fluss aufgestaut, wodurch der Wasserzufluss relativ konstant gehalten werden kann. Es ergibt sich so ein Gefälle von zwei Metern zwischen der Wehranlage und dem Turbinenhaus – ausreichend, um genug Druck für den effizienten Betrieb von zwei doppelt regulierten Kaplan-Rohrturbinen aufzubauen – dem Herzstück des Turbinenhauses. „Bevor das Wasser jedoch zu den Turbinen gelangt, muss es von Treibgut und Fremdkörpern befreit werden“, sagt Thomas Knauer. „Aus diesem Grund sind vor den Einlaufbereichen der beiden Turbinenkammern Rechenreinigungsanlagen angebracht.“ In regelmäßigen Abständen fahren die beiden riesigen Putzharken über den Rechen. Alles, was größer als 15 Millimeter ist, wird aufgehalten und findet nicht den Weg durch die Turbinenkammer mit dem Leitapparat, der die Leistung der Turbine reguliert. „Durch die vier verstellbaren Flügel der Turbine rauschen bis zu 25 Kubikmeter Werrawasser pro Sekunde hindurch. Die Energie wird über zwei mächtige Keilriemen an zwei Synchrongeneratoren mit je 412 kW Leistung übertragen.“ Die Erklärung muss Knauer schreiend vornehmen – die Turbinen geben mit ihrem lauten Dröhnen den Ton an, sodass Ohrenschutz im Turbinenhaus Pflicht ist.
Durch die vier verstellbaren Flügel der Turbine rauschen bis zu 25 Kubikmeter Werrawasser pro Sekunde hindurch.
– Thomas Knauer
Also schnell wieder raus und dem Rauschen der Werra lauschen. Hier verweist Thomas Knauer schließlich noch auf die Fischtreppe. „Bei der letzten Zählung haben pro Tag etwa 1.000 Fische das Kraftwerk über die Fischtreppe passiert.“ Typisch Wasserkraftwerk eben – unter der Oberfläche ist ordentlich Betrieb.
Wasserkraft in Thüringen
Rund 7.500 Wasserkraftanlagen gibt es in Deutschland, davon etwa 180 in Thüringen. Die drei Wasserkraftwerke der TEAG in Falken, Spichra und Mihla erzeugen jährlich rund elf Millionen Kilowattstunden Ökostrom, der in das Netz der TEAG eingespeist wird.