Highspeed in den Thüringer Wald gebracht
Paul-Philipp Braun/Netkom

Highspeed in den Thüringer Wald gebracht

Glasfaseranschluss für die Rennsteighotels

Ein Glasfaserkabel durch den Thüringer Wald, das war die Herausforderung, die die Thüringer Netkom GmbH in den letzten Monaten zu lösen hatte. Sie gelang mit Erfolg und bindet nun drei Hotels mitten im Wald ans Internet an – mit einer Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde.

Idyllisch und abgeschieden, mitten im Thüringer Wald: Die drei Rennsteighotels sind ein Geheimtipp. Bis nach Friedrichroda sind es einige Kilometer, bis Tabarz ist es noch ein kleines Stück weiter. Doch die Abgeschiedenheit, die Wanderer, Urlauber und Wochenendausflügler in Heuberghaus, Tanzbuche und Spießberghaus finden, bringt nicht nur Vorteile mit sich. Denn die Auszeit, die der nahegelegene Rennsteig vermittelt, beruht nicht nur auf der Lage, sie ist auch das Ergebnis der bisher schlechten Anbindung an Telefon und Internet. „Zu Anfang gefällt es den Menschen noch. Da mögen sie es, wenn sie eine Zeit lang nicht erreichbar sind. Doch spätestens nach einem Tag wird es für Viele schwierig, wenn nicht einmal eine SMS rausgeht“, sagt Axel Wilberg.

Hotels mitten im Thüringer Wald

Rennsteighotels im Thüringer Wald
Guido Werner/Netkom

Seit gut 30 Jahren führt er zusammen mit seiner Familie die am Kammweg des Thüringer Waldes gelegenen Hotels. Die mangelnde Versorgung mit Kommunikationsmöglichkeiten kennt er seit Anbeginn. „Wir hatten hier schon einige verschiedene Versuche, die Erreichbarkeit zu verbessern. Zuletzt sollte es mit einer Freileitung klappen. Im Wald und bei Sturm ist das aber alles andere als eine gute Idee“, berichtet Axel Wilberg und erzählt, dass die Kommunikationsschwierigkeiten nicht zuletzt auch immer ein Sicherheitsrisiko gewesen seien. „Man konnte nicht mal von überall einfach einen Rettungswagen rufen oder Angehörige von Gästen informieren, wenn etwas passiert war.“

Seit März ist dies anders. Dank der Thüringer Netkom GmbH zählen die Rennsteighotels inzwischen zu den absoluten Internethotspots im Freistaat. In einem gut halbjährigen Bauverfahren erschloss die Netkom Teile des Rennsteigs mit Glasfaserkabel und versorgte auch die drei Rennsteighotels mit schnellem Internet, das selbstverständlich auch für die Telefonkommunikation genutzt wird. „Die Landesförderung von rund 1,1 Millionen Euro und die Zusammenarbeit aller Beteiligten ermöglichten, die Hotels mit Glasfaser zu versorgen und so der problematischen Kommunikation endlich ein Ende zu setzen“, sagt Hendrik Westendorff, Geschäftsführer der Thüringer Netkom GmbH. Dass die TEAG-Tochter auf diese Weise die Hotels an das weltweite Netz angeschlossen hat und überdies sogar mit höchstmöglicher Geschwindigkeit von bis zu einem Gigabit pro Sekunde, freut Hendrik Westendorff: „Thüringen hat einen großen touristischen Wert, der nicht nur in den Städten, sondern ganz besonders auch im Thüringer Wald zu finden ist. Dass wir als Thüringer Unternehmen unseren Beitrag dazu leisten, ist für uns selbstverständlich.“

Ein Glasfaserkabel durch den Thüringer Wald
Guido Werner/Netkom

Von Bad Tabarz bis zu den Hotels

Highspeed in den Thüringer Wald gebracht
Paul-Philipp Braun/Netkom

Alles andere als selbstverständlich sei jedoch das Verlegen des Glasfaserkabels gewesen, berichtet der Netkom-Geschäftsführer. Schließlich führt die Verbindung von Bad Tabarz und dem Kleinen Inselsberg aus durch den Wald zu den Hotels. „Wir mussten durch Naturschutzgebiete und Privatwald bauen. Das setzte viele Absprachen und einen großen Redebedarf voraus“, so Hendrik Westendorff. Denn vor allem die naturschutzrechtlichen Aspekte des Bauvorhabens seien zuvor genau zu überprüfen gewesen: „Wir haben dafür einen kleinen Teil der Strecke als eine Art Modell gebaut und örtlichen Behörden aber auch Naturschutzverbänden gezeigt, wie unser Bauvorhaben konkret ablaufen soll – quasi von der Rodung über die Schachtung bis zum Kabelkanal und der Verfüllung. Erst als von dort das Okay kam, konnten wir auch bauen.“

Insgesamt 6,7 Kilometer ist die neue Glasfasertrasse durch die Höhenlagen des Thüringer Waldes nun lang. Eine weite Strecke, die sich aber für die drei Hotels als auch für die damit verbundenen und sich entlang des Rennsteigs befindlichen W-Lan-Hotspots durchaus gelohnt hat. So können an beliebten Wanderpunkten wie dem Prinz-Andreas-Eck, dem Kleinen Inselsberg oder auf dem Jagdberg künftig Langlaufrouten und Tourenpläne direkt über den Netkom-Hotspot aus dem Netz auf das Endgerät der Rennsteigwanderer abgerufen werden.

„Mit dem Anschluss ans Glasfasernetz und dem damit verbundenen sehr schnellen Zugang zum Internet endet für uns eine lange und kommunikativ immer ungewisse Zeit der Freileitungen und der Nicht-Erreichbarkeit“, freut Hotelchef Wilberg sich.