Internet für Hohlstedt
Guido Werner/TEAG

Weg mit den weißen Flecken

Schnelles Internet für Heiko Hollmachs Hof

400 Meter – eigentlich keine große Entfernung. Aber für Heiko Hollmach war sie groß genug, um den Anschluss zu verpassen. 400 Meter beträgt die Entfernung von Hollmachs Gehöft zum Ort Hohlstedt. Vor fünf Jahren wurde die Ortschaft ans VDSL–Netz angeschlossen. Seitdem surfen die Hohlstedter mit bis zu 100 Mbit/s durchs World Wide Web. Die Leitung zu Hollmachs Gehöft wurde vor fünf Jahren aus finanziellen Gründen nicht gelegt und so ruckelte er sich jahrelang mit 2 bis 3 Mbit/s durchs Internet. Kein Dauerzustand für den 57-Jährigen. „Mein Sohn lebt mit seiner Familie bei uns. Außerdem betreiben wir hier eine kleine Pension und ich benötige für Onlineschulungen stabiles Internet. Ich scheiterte aber meist schon daran, den Anhang einer E-Mail zu laden. Also beschloss ich, eine Glasfaserleitung zu meinem Gehöft selbst zu finanzieren.“ Gesagt, getan – im Sommer 2020 kam das Kabel in die Erde und das schnelle Internet zu Heiko Hollmach.

Glasfaser für Hohlstedt
Guido Werner/TEAG

Rund 400 Meter trennen Heiko Hollmachs Hof von der Ortschaft Hohlstedt.

Glasfaser bis an jede Haustür

Solche weißen Flecken wie Heiko Hollmachs Hof gibt es noch einige in Thüringen, aber die Thüringer Netkom arbeitet daran, dass sie bald verschwinden.

Bis 2024 wird es im Freistaat keine weißen Flecken mehr geben."

– Uwe Gläßner, Vertriebsleiter bei der Netkom

In den vergangenen Jahren hat die TEAG-Telekommunikationstochter in Thüringen 6.100 Kilometer Glasfaserkabel in die Erde gebracht und mehr als 500 Orte angeschlossen. „Der Glasfaserausbau ist inzwischen auch politisch gewollt, sodass Bundesförderprogramme die enormen Investitionen absichern“, so Gläßner. In den vergangenen zwei Jahren erhielt die Netkom den Zuschlag für 20 Glasfaserausbauprojekte. Aktuell liegt der Fokus unter anderem auf dem Unstrut-Hainich-Kreis sowie dem Ilmkreis, dem Landkreis Sonneberg und dem Altenburger Land West. Allein rund um Altenburg werden rund 35 Millionen Euro mit unterstützung des Bundesförderprogramms investiert. „Dabei verlegen wir die Glasfaserkabel direkt bis in die Häuser der Thüringer – ein großer organisatorischer und baulicher Aufwand. Wenn wir den Zuschlag für eine Ortserschließung erhalten, nehmen wir Kontakt zu jedem einzelnen Hausbesitzer auf, schauen nach den baulichen Voraussetzungen, und wenn die Bewohner über eine Grundstückseigentümererklärung grünes Licht geben, legen wir los.“

Kein 5G-Netz ohne Glasfaser

Priorität haben aktuell tatsächlich die weißen Flecken Thüringens, das heißt Regionen mit Anschlüssen unter 30 Mbit. Darauf sind die Förderpakete ausgelegt. „Als Nächstes gehen wir die Bandbreiten bis 100 Mbit/s an, und sofern eigenwirtschaftlich nicht möglich, werden diese ebenfalls gefördert aufgerüstet.“ Mit ihren rund 100 Mitarbeitern hat die Netkom also auch die nächsten Jahre viel vor der Brust. „Wer eine neue berufiche Herausforderung sucht, kann sich gerne bei uns melden“, sagt Gläßner.

Auf der Datenautobahn der Netkom sind nicht nur Privatkunden unterwegs. Besonders Unternehmen sind auf schnelles Internet und große Bandbreiten angewiesen, wenn sie zukunftsfähig am Markt agieren möchten, auch Kommunen und ihre öffentlichen Einrichtungen setzen auf die Glasfaser der Netkom. „Außerdem binden Mobilfunkanbieter wie Vodafone oder Telefonica ihre 5G-Netze in unser Glasfasernetz für eine schnelle und sichere Datenübertragung ein“, sagt Uwe Gläßner. Das Netkom-Netz wird also in Zukunft weiter wachsen. „Ein wenig Geduld müssen die Thüringer allerdings mitbringen, denn vom Zuschlag für eine Glasfasererschließung bis zum Anschluss des letzten Haushalts können im mitunter stark zersiedelten Thüringen schon drei Jahre vergehen.“

Heiko Hollmach ist froh, dass seine Wartezeit durch die Eigeninvestition verkürzt wurde. „Besonders die Erfahrungen der vergangenen Monate haben mir gezeigt, dass ohne schnelles Internet Homeschooling und Homeoffice schlichtweg unmöglich sind.“

Internet für Hohlstedt
Guido Werner/TEAG

Mehr als 6.000 Kilometer Glasfaser hat die Netkom bereits in die Erde gebracht.