An der TEAG Akademie wird mit einzigartigen Modellen das Thema Elektrotechnik anschaulich erklärt
Carlo Bansini/TEAG

Mit Geschick und Einfallsreichtum

An der TEAG Akademie wird mit einzigartigen Modellen das Thema Elektrotechnik anschaulich erklärt

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Carlo Bansini/TEAG

In der großen Halle nahe der TEAG Akademie herrscht reges Treiben: Gerade bekommt eine Gruppe Freileitungsmonteure ihre jährliche Sicherungsschulung. Neben der Höhentrainingsanlage steht heute allerdings eine andere Anlage im Mittelpunkt der Schulung. Roman Schadt, Referent an der TEAG Akademie, präsentiert an einem Modell Schulungsinhalte zu elektrischen Vorgängen an Hochspannungsfreileitungen, das in der Praxis einzigartig ist.

In dem großen Kasten am Rande der Halle ist eine Hochspannungsleitung dargestellt, die sich über vier Strommasten zieht- maßstabsgetreu im Verhältnis 1:50. Das Besondere daran ist, dass das Modell tatsächlich unter Spannung steht, natürlich nur zu Anschauungszwecken im ungefährlichen Spannungsbereich. Eingebaut ist das Modell in einer Kiste voller Erde, um auch die elektrischen Vorgänge die im Erdreich entstehen, bestmöglich aufzuzeigen. Roman Schadt zeigt der Gruppe nun anhand verschiedener Versuchsaufbauten, an welchen Stellen eine elektrische Gefahr für den Monteur entsteht und welche Maßnahmen der Monteur durchführen muss, damit es zu keinem Stromunfall kommt. Denn klar ist: Beim Arbeiten an den Hochspannungsleitungen können nur kleinste Fehler lebensbedrohliche Auswirkungen haben.

Arbeit ist gefährlicher geworden

An der TEAG Akademie wird mit einzigartigen Modellen das Thema Elektrotechnik anschaulich erklärt
Carlo Bansini/TEAG

Die Gruppe hört Roman Schadt aufmerksam zu und kann alle Änderungen im Versuchsaufbau immer anhand der Messkurven nachvollziehen. Das Feedback zu dem neuen Modell ist durchweg positiv. „Das Modell ist anschaulicher als jeder Lehrfilm“, lobt einer der Teilnehmer das Seminar.

Durch die Energiewende wird immer mehr Energie in die Hochspannungsleitungen transportiert. Die größeren Mengen Strom, die dort durchgeleitet werden, machen auch die Arbeit gefährlicher. Nicht ohne Grund müssen alle Mitarbeiter im Freileitungsbereich regelmäßig im sicheren Umgang geschult werden.

An der TEAG Akademie wird mit einzigartigen Modellen das Thema Elektrotechnik anschaulich erklärt
Carlo Bansini/TEAG

Kinderspielzeug als Basis

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Carlo Bansini/TEAG

Das positive Feedback zu seinem Modell freut Roman Schadt sichtlich. Die Anlage war ein Teamprojekt, stellt er aber klar. Verantwortlich für die Konstruktion der Modellmasten war zunächst sein Kollege Thomas Fischer, ebenfalls Referent an der TEAG Akademie. Roman Schadt hat danach die Elektrotechnik übernommen.

„Angefangen hat es mit einem Strommast. Den haben wir mit Material aus einem Metallbaukasten für Kinder gebaut. Als der erste Mast stand, kam die Idee nach einem größeren Modell auf“, beschreibt Roman Schadt den Entstehungsprozess. Inzwischen haben sie 16 Masten gebaut und für das Modell vier davon miteinander verbunden. Allein für einen Mast brauchen sie ungefähr drei Tage. Als alle Einzelteile zusammengebaut waren, brauchten sie ungefähr eine Woche, um alles in der Halle zusammenzusetzen. „Von der Idee bis zur Fertigstellung haben wir fast zwei Jahre gebraucht. Wir haben das neben unserer Lehrtätigkeit gebaut, daher hat es sich etwas hingezogen“, erzählt Roman Schadt weiter.

Kleine Geheimnisse

An der TEAG Akademie wird mit einzigartigen Modellen das Thema Elektrotechnik anschaulich erklärt
Carlo Bansini/TEAG

Am Ende steckt das Modell in einem 5 Meter x 1,6 Meter großen Holzkasten, der mit schätzungsweise 1.500 Litern Blumenerde gefüllt ist. „Am liebsten hätten wir das Modell noch größer gemacht“, lacht Roman Schadt. Aber dafür hätte schlussendlich der Platz nicht ausgereicht.

Schon in der Konstruktion haben sich Roman Schadt und Thomas Fischer mit einem Problem konfrontiert gesehen, an dem das Projekt auch hätte scheitern können. Denn die Halle, in der das Modell steht, wird nicht beheizt. Die Erde könnte im Winter gefrieren. „Gefrorene Erde leitet keinen Strom. Damit könnten wir die Versuche nicht mehr zeigen. Wir mussten also erfinderisch werden“, erzählt Roman Schadt.

Ideen für weitere Modelle

In Zukunft würden Roman Schadt und Thomas Fischer gern noch weitere Modelle planen und bauen. An Ideen würde es nicht mangeln, stellt Roman Schadt nochmal klar. Lediglich die Zeit und der Platz wären limitierende Faktoren.

Fürs Erste wird aber dieses Modell allein in den nächsten drei Monaten etwa 350 Seminarteilnehmern als Veranschaulichung dienen und bestimmt noch das eine oder andere Mal für erstaunte Gesichter sorgen.

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