Bauingenieur bei der TEAG
Guido Werner/TEAG

Jeden Tag eine neue Herausforderung

Sascha Dörnfeld ist Bauingenieur für Hochbau bei der TEAG

Welche Aufgaben hat eigentlich ein Bauingenieur für Hochbau bei der TEAG? Wir haben einem von ihnen über die Schulter geschaut.

Sascha Dörnfeld steht vor einem riesigen Bohrer auf der Baustelle des TEAG-Campus gleich neben der Firmenzentrale im Erfurter Norden. Mit Bauleiter Andreas Stößel vom Architektur- und Ingenieurbüro Ortmann bespricht er Einzelheiten der umfangreichen Arbeiten, die für den Bau von "Modul 3", einem weiteren großen Bürogebäude auf dem Campus nötig sind. "Unter unseren Füßen war früher eine Kiesgrube, die in DDR-Zeiten mit buchstäblich allem verfüllt wurde, was an Müll übrig war", erklärt Sascha Dörnfeld in einer freien Minute. Um auf einem solch unzuverlässigen Untergrund die nötige Stabilität für ein Bürogebäude zu erreichen, wurden insgesamt 73 jeweils 25 Meter lange Pfeiler aus Beton in den Boden eingelassen. Darauf kommt eine massive Betondecke. "Eine zusätzliche Herausforderung ist dabei der Abraum, der als Sondermüll entsorgt werden muss. Gesundheitliche Gefahren bestehen keine, das wird ständig überwacht. Aber die Entsorgung ist extrem teuer."     

Großprojekt TEAG Campus

Komplexe Bauprojekte gehören zum Arbeitsalltag von Sascha Dörnfeld. Ob Büros, Rechenzentren oder Lager: Überall, wo eines der zahlreichen Gebäude der TEAG saniert, neu errichtet oder umgebaut wird, ist der gebürtige Erfurter im Boot. Die Passion für seinen Beruf und die damit verbundenen ständig wechselnden Herausforderungen sind ihm beim Gespräch über seine Arbeit schnell anzumerken. Seit vier Jahren ist er als Bauingenieur für die TEAG in ganz Thüringen unterwegs. Sein größtes und auch vielseitigstes Projekt ist aber der TEAG-Campus: Die Arbeiten an dem Großprojekt werden voraussichtlich erst in zehn Jahren abgeschlossen sein, aktuell bearbeitet er alleine hier drei große Projekte.

Ursprünglich hatte Sascha Dörnfeld eigentlich als Tischler angefangen. Irgendwann fiel die Entscheidung, das Abitur nachzumachen, es folgte ein erfolgreiches Studium. Nach dem Abschluss arbeitete er als Bauingenieur für Spezial-Tiefbau auf der ganzen Welt. „Hier bin im Prinzip Projektleiter – die Schnittstelle zwischen der TEAG und den Dienstleistern, die die Arbeiten ausführen“, erklärt er. Von der Hilfe bei ersten Ideen über die Vorplanung, Kostenaufstellungen, Plausibilitätsprüfungen bis hin zur Präsentation beim Vorstand reicht sein Aufgabengebiet.

Bauingenieur bei der TEAG
Guido Werner/TEAG

Sascha Dörnfeld am fertigen "Modul 1" am TEAG-Campus

Am faszinierendsten an meiner Arbeit ist sicher die Bandbreite der Aufgaben.“

– Sascha Dörnfeld, Bauingenieur bei der TEAG

Große Bandbreite von Aufgaben

An Herausforderungen mangelt auf dem 22 Hektar umfassenden Gelände sicherlich nicht: „Von der Planung einer Streuobstwiese über Spezial-Tiefbau bis hin zu komplexen Gebäuden ist alles dabei.“ Dazu gehört die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ebenso wie eine ausreichende Ladesäulen-Infrastruktur für Elektroautos und E-Bikes auf dem Gelände - aber auch Überlegungen für den möglichen Einsatz von Wasserstoff. So sind die nächsten Teilprojekte unter anderem eine Brücke über die vorbeiführende Straße, um eine Fußgänger-Verbindung zum Bahnhof herzustellen sowie ein 400-Meter-Parcours zum Joggen – mit integrierter Cross-Strecke in der Mitte.

Auch der Parkplatz für Kunden und Mitarbeiter wird seinen Standort wechseln: An seiner Stelle im Herzen des Geländes soll ein großer Park entstehen, indem unter anderem die modernste TEAG-Technik kundennah präsentiert werden kann. „Ich bin sehr gespannt auf die Gesamtwirkung, die das alles entfalten wird.“ Vor einigen Monaten wurde ein zweiter Bauingenieur für den Hochbau eingestellt, um die große Planungslast zu stemmen. „Wir sind beide mit den Projekten voll beschäftigt – heute frage ich mich manchmal, wie ich das alleine alles geleistet habe. Aber wenn einmal alles abgeschlossen ist, kann man schon stolz sein, Teil eines solchen Projekts gewesen zu sein."

Ein Hauch von Silicon Valley: Drei Fragen an Bauingenieur Sascha Dörnfeld

Was fasziniert Sie am Projekt TEAG-Campus?
Dörnfeld: Grundsätzlich wird hier einer modernen Unternehmenskultur viel Raum gegeben – mit Platz für Kreativität für die 1.000 Mitarbeiter an der Firmenzentrale. Das sind Ansätze, die man eigentlich eher von Global Playern aus dem Silikon Valley erwartetet. Dass es in Thüringen Firmen gibt, die solche Ansätze umsetzen, ist wirklich spannend. Wir sind zwar keine Global Player, aber zumindest Local Heroes. Als gebürtiger Erfurter bin ich froh, dass der Norden der Stadt so aufgewertet wird.

Und von baulicher Seite?
Dörnfeld: Die neuen Bürogebäude haben auch außerhalb der Büros viele Kommunikationsinseln. Am Drucker zum Beispiel – oft treffen sich dort Kolleginnen und Kollegen und beginnen über aktuelle Projekte zu sprechen. Solche Überlegungen wurden ins Konzept aufgenommen. Aber auch der Park ist ein Beispiel: Dort sollen Kunden die Möglichkeit haben, die ganze Bandbreite unserer Technik live zu erleben. Und auch dort gibt es sogenannte Kuben zum Sitzen, in denen Mitarbeiter sich treffen und über Projekte austauschen können.

Was macht Ihre Arbeit bei der TEAG generell so interessant?
Dörnfeld: Eigentlich ist bauen ja bauen. Aber die riesige Bandbreite von Projekten bei der TEAG sind wirklich ungewöhnlich. Kein Tag ist wie der andere, man trifft extrem viele andere Menschen. Mein Ziel ist es, mit allen positiv auseinanderzugehen, wenn ein Projekt abgeschlossen ist. Auch, wenn mal was nicht so gut lief. Rein beruflich lerne ich nach Anstellungen in den Bereichen Ausführung und Planung hier die Bauherren-Seite kennen. Das ist natürlich auch sehr aufschlussreich.