Mann lädt ein Elektrofahrzeug
Ekkehard Winkler/trurnit

FAQ Mobilitätslösungen: Immer einen Schritt voraus

Kann die Ladeinfrastruktur mit dem Aufschwung der Elektromobilität mithalten? Ein kurzes FAQ zum Status quo in Thüringen, zur Ausbauplanung und zu individuellen Mobilitätslösungen der TEAG.

  • Zuletzt sind die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge stark gestiegen. Kann die Ladeinfrastruktur in Thüringen da mithalten?

    Ja, der Ladeinfrastrukturausbau kann da absolut mithalten. Bereits Ende 2020 konnte die Thüringer Ladenetzkooperation der TEAG sowie zahlreicher Thüringer Stadtwerke und Energieversorger die 800-Ladepunkte-Marke erreichen. Bis Ende des Jahres 2021 standen thüringenweit über 1.000 Ladepunkte zur Verfügung. Immer mehr in den Fokus tritt dabei die Schnellladeinfrastruktur mit bereits mehr als 250 Ladepunkten.

  • Wie sieht die weitere Ausbauplanung aus?

    Die Thüringer Ladenetzkooperation möchte dem Markthochlauf der Elektromobilität immer einen Schritt voraus sein. In den Jahren 2016 bis 2019 wurde insbesondere die Grundabdeckung als Ziel verfolgt. Heute ist thüringenweit circa alle 20 Kilometer ein Ladepunkt zu finden. Seit dem vergangenen Jahr fokussiert sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur auf die Integration in den Alltag der Menschen. Ziel ist es, Lademöglichkeiten gebündelt an Einkaufsmärkten anzubieten. So kann der Einkauf bequem zum Laden genutzt werden, zeitaufwendige Extrafahrten zu Tankstellen fallen weg. Die TEAG konnte dafür 2021 zahlreiche neue Kooperationen schließen: So wurden an allen Globus-Märkten Thüringens Schnellladehubs errichtet. Damit betreibt die TEAG aktuell 75 Schnellladepunkte in Thüringen und in benachbarten Bundesländern. 

  • Welche Auswirkungen haben das Ladeverhalten und die technische Entwicklung auf die Ausbauplanung?

    Noch immer haben viele, die sich für Elektromobilität interessieren, mit dem Thema der Reichweite ein Problem. Die technischen Weiterentwicklungen der Fahrzeuge und auch das wachsende Ladenetz zeigen aber, dass diese Sorgen mittlerweile unbegründet sind. Damit das auch in Zukunft so bleibt, verfolgt die TEAG beim Ausbau des öffentlichen Ladenetzes einen modularen Aufbau. An Einkaufsmärkten, die dem Markthochlauf an Fahrzeugen mit vier vorhandenen Schnellladepunkten bereits gerecht werden, wurden schon bei der Inbetriebnahme vier weitere Ladepunkte eingeplant, die bei Bedarf schnell ans Netz gehen können.

    Neben den Privatkunden mit einem eigenem Ladepunkt am Eigenheim liegt der Fokus auch auf dem enorm hohen Anteil der Thüringer, denen es zum Beispiel im Mehrfamilienhaus nicht möglich ist, das eigene Fahrzeug zu Hause zu laden. In großen Wohnquartieren schafft die TEAG deshalb zentral gelegene Ladehubs, um auch hier das Laden sowie den Umstieg auf ein Elektroauto zu ermöglichen. Die ersten Projekte wurden bereits 2021 umgesetzt, der Grundstock für weitere Quartierslösungen in 2022 ist gelegt.

  • Wie können Kommunen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen?

    Kommunen können einen großen Teil zum Umstieg ihrer Gemeinde bzw. ihrer Bürger auf Elektromobilität beitragen. Auch im Jahr 2021 stellt das Ausmachen geeigneter Parkflächen insbesondere im innerstädtischen Bereich noch das größte Hindernis für das Errichten der Ladeinfrastruktur für die Menschen vor Ort dar. Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften können diese Bauvorhaben aber aktiv unterstützen, indem sie geeignete Parkflächen zur Verfügung stellen. Die TEAG kann dann gemeinsam mit allen Beteiligten eine Lösung finden, die für die Kommune und ihre Bürger die beste ist – logistisch sowie hinsichtlich der Kosten.

  • Reicht die Kapazität der Stromnetze auf Dauer für die stark steigende Zahl an Ladevorgängen aus?

    Laut Prognosen werden E-Autos bis 2030 einen Anteil von etwa 30 Prozent am Fahrzeugbestand haben. Das wären dann in Thüringen etwa 375.000 Fahrzeuge, die regelmäßig geladen werden müssten. Die Netzplanung der TEN ist darauf eingestellt. Da die Ortsnetze ohnehin Schritt für Schritt für den weiteren dezentralen Ausbau von Wind- und Solarenergie ertüchtigt werden, stellt die Integration der Ladeinfrastruktur nur in wenigen Einzelfällen zusätzliche Anforderungen. Sicher ist: Die Stromnetzkapazität wird nicht den Markterfolg der Elektromobilität bremsen. Private Wallboxen mit einer Leistung von bis zu 11 Kilowatt lassen sich ohnehin problemlos in das Netz integrieren. Nur wer zu Hause eine höhere Ladeleistung haben will, muss sich vorher mit der TEN als Netzbetreiber des TEAG-Stromnetzes absprechen. Mit neuen technischen Lösungen lassen sich sogar Schnellladehubs ohne eine zusätzliche Netzertüchtigung wirtschaftlich realisieren. Mit den ersten High-Power-Charger-Ladesäulen (HPC) mit integriertem Batteriespeicher hat die TEAG zusammen mit ihren Partnern bereits eine solche Lösung geschaffen. Die HPC-Ladesäule erlaubt sehr hohe Ladeleistungen mit einem ganz normalen Niederspannungsortsnetzanschluss. Die „fehlende“ Netzleistung speist die stationäre Batterie bei Bedarf hinzu. 

  • Welche Ladekartenlösung bietet die TEAG an?

    Die TEAG-LadeKarte erlaubt dank einer Kooperation mit der Plattform ladenetz.de den Zugang zu mehr als 140.000 Ladepunkten in Deutschland und Europa. Im Fokus steht dabei für die TEAG ein fairer und leicht verständlicher Tarif ohne komplexe Zusatzgebühren, abgestimmt auf das jeweilige Ladeverhalten.