Das Thema Wasserstoff für Thüringen nimmt Fahrt auf. Das zeigt die große Resonanz zum ersten Branchentreffen der Thüringer Wasserstoffwirtschaft. Bis 2025 soll die Grundlage für eine lokale, regenerative H2-Wirtschaft aufgebaut sein.
Eingeladen zu dem ersten Branchentreff hatte das regionale Wasserstoffprojekt TH2ECO. Der Einladung gefolgt waren 130 Forumsgäste – eine Rekordbeteiligung. Dazu gehörten Vertreter verschiedener Branchen und der Politik. Auch eine Reihe potenzieller Wasserstoffkunden und -abnehmer regenerativ erzeugten grünen Wasserstoffs, so Vertreter des GVZ Güterverkehrszentrum Erfurt, des Industriegebietes Erfurter Kreuz sowie des Batterieherstellers CATL, zeigten Interesse. Vorgestellt wurden zunächst die Wasserstoffstrategie des Landes Thüringen, die Darstellung der H2-Netzentwicklung mit Einbindung des Thüringer H2-Netzes in einen sowohl nationalen als auch internationalen H2-Backbone. Schwerpunktthema des Treffens war aber die Präsentation der Meilensteine der TH2ECO Projektpartner zur regenerativen H2-Erzeugung, zum H2-Transport, der Speicherung und zur Verteilung an Endkunden.
Das TH2ECO-Projekt
TH2ECO versteht sich als ein skalierbares Ökosystem, das den Anschluss weiterer Akteure an die H2-Infrastruktur ermöglicht und offen für weitere Unternehmen ist, die sich beteiligen wollen. Es bündelt seit zwei Jahren das Wasserstoff-Engagement einer Reihe von Partnern aus Thüringen, darunter auch der TEAG. Aufgebaut wird zunächst eine sogenannte „Wasserstoffinsel“ in Thüringen als Nukleus eines wachsenden Wasserstoff- Ökosystems, das perspektivisch an das deutsche und europäische H2-Backbone-Netz angeschlossen werden soll.
TEAG
Die Handlungsfelder und Akteure
In der Erzeugung des Wasserstoffs mittels Windkraft, Photovoltaik und Elektrolyse sind die Projektpartner TEAG, Green Wind Innovation und BOREAS Energie eingebunden. Für die erforderliche Leitungsinfrastruktur sorgen die TEN Thüringer Energienetze, die Ferngasnetzgesellschaft und die SWE Netze. Dazu werden bestehende Gasleitungen auf Wasserstoff umgestellt und nur wo nötig neue Leitungen gebaut. Zudem stellt die TEP Thüringer Energie Speichergesellschaft, ebenfalls ein TEAG-Unternehmen, den Untergrund-Erdgasspeicher in Kirchheilingen auf H2 um. So lassen sich saisonale Schwankungen ausgleichen. Im Heizkraftwerk Erfurt soll dann der grüne Wasserstoff der Erzeugung von Fernwärme dienen. Davon profitieren können etwa 40 Prozent der Einwohner von Erfurt. Durch Beimischung von H2 in das bestehende Gasnetz lassen sich zudem Haushalte in Inselnetzen mit grünem Wasserstoff versorgen. Im GVZ Güterverteilzentrum Erfurt soll außerdem ein H2-Mobilitätshub entstehen, an dem Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb Wasserstoff tanken können.