TEAG

Wärmelösungen für das klimaneutrale Thüringen von Morgen

Die TWS entwickelt zukunftssichere Wärmeprojekte für Unternehmen, Genossenschaften und die Wohnungswirtschaft.

Bis 2040 soll der Freistaat laut dem Thüringer Klimagesetz nahezu klimaneutral werden und seinen Energiebedarf durch einen Mix aus erneuerbaren Energien vollständig abdecken. Industrieunternehmen stehen dabei vor der Herausforderung, ihre Produktionsprozesse grundsätzlich zu überdenken und emissionsfrei zu gestalten. Kommunen und Städte stehen in der Pflicht, klimaneutrale Wärmeversorgung zu ermöglichen. Die Thüringer Wärme Service GmbH (TWS), eine Tochtergesellschaft der TEAG, versteht sich als wichtiger Partner bei der Realisierung dieser Vorhaben. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, jetzt die Infrastruktur für das große Ziel der Klimaneutralität in 15 Jahren zu schaffen“, so der Geschäftsführer der Thüringer Wärme Service (TWS) Rico Bolduan. Dazu braucht es innovative Ideen und tragfähige Konzepte. Katrin Wittich und Sebastian Malcher arbeiten genau an solchen Ideen für eine gelingende Wärmewende.

Zu den Personen: 
Katrin Wittich
ist Leiterin des Bereichs Bau- und Projektmanagement bei der TWS. Sebastian Malcher ist Leiter des zugehörigen Fachbereichs Assetmanagement.

Überblick:

  • Thüringen soll bis 2040 klimaneutral werden. Die Wärmewende spielt dabei eine entscheidende Rolle.
  • Das Ziel der Klimaneutralität stellt Unternehmen, Kommunen und die Wohnungswirtschaft vor Herausforderungen.
  • Die TWS entwickelt Lösungen für die Wärmewende in Thüringen.

Entwicklung nachhaltiger Fernwärme-Projekte

TEAG

Anfang 2025 hat das Team Assetmanagement, bestehend aus zwei Entwicklungsingenieuren und einem Innovationsmanager sowie Malcher, als Leiter des Teams, die Arbeit aufgenommen. Die Blickrichtung unserer Abteilung ist die Gegenwart bis Zukunft“, so Sebastian Malcher. Das Ziel sieht er vor allem in der Transformation bestehender Anlagen und Wärmenetze: „Wir schauen, was es für Produkte auf dem Markt gibt, adaptieren und entwickeln selbst Lösungen, die vielleicht noch keiner im Einsatz hat.“ Strom ist für die TWS eher ein Produkt, das nebenbei vermarktet wird und das dem Wärmepreis zugutekommt. „Der Fokus liegt bei uns klar im Bereich der Wärme“, so Katrin Wittich.

Dekarbonisierung von Prozessen

Konkrete Messwerte und Kennzahlen sind die Grundlage für die Konzepte, die hier entwickelt und später in Anlagen der TEAG-Gruppe aber auch in denen von externen Industriekunden realisiert werden. Der Betrieb der TWS, der für die Steuerung von Anlagen und Kraftwerken zuständig ist, steht in engem Austausch mit dem Team Assetmanagement. Malcher und seine Kollegen rechnen, konzipieren und modellieren. Ihre Überlegungen finden schließlich Eingang in die Praxis.

„Derzeit haben wir in unseren eigenen Anlagen einen Anteil von 30 bis 35 Prozent aus erneuerbaren Energien. Diesen Anteil müssen wir bis 2040 auf bis zu 80 Prozent steigern. Ideen zu entwickeln, wie dies versorgungssicher und zu verträglichen Endkundenpreisen gelingt, ist eine unserer Hauptaufgaben“, so Malcher.

Zukunftssichere Lösungen für Unternehmen, Genossenschaften und die Wohnungswirtschaft

TEAG

Zu den Kunden der TWS zählen außerdem Unternehmen und Genossenschaften aus der Wohnungswirtschaft, „die sich mit der Vermietung auskennen und uns als Experten für die Wärmeplanung hinzuziehen. So können sich unsere Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrieren“, so Katrin Wittich. Für diese Kunden bietet die TWS als Dienstleistung seit 2025, auch aufgrund der konzeptionellen Vorarbeit von Malcher und seinem Team, den hydraulischen Abgleich für Wohngebäude an. Seit Ende 2024 ist diese Maßnahme zur Optimierung von Heizungsanlagen in größeren Mehrfamilienhäusern rechtlich verpflichtend und stellt Unternehmen teilweise vor große Herausforderungen. „Wir sind stolz darauf, dass wir den hydraulischen Abgleich jetzt im Portfolio haben. Die Rückmeldungen aus der Wohnungswirtschaft sind dazu sehr positiv“, so der Fachgebietsleiter.

Thermochemische Speicher

TEAG

Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Entwicklung von thermochemischen Speichern. Das Thema besitzt in der Branche eine große Relevanz. Hier geht es darum, Energie aus PV- und Windkraftanlagen über einen langen Zeitraum, möglichst in Form von Wärme, zu speichern. „Als regionaler Energieversorger an so einer bahnbrechenden Technologie beteiligt zu sein, finde ich großartig“, konstatiert Sebastian Malcher.

Fragen und Antworten

    • 50 Prozent des gesamten Energieverbrauches in Deutschland entfallen auf die Wärmeversorgung. Die Wärmewende ist daher ein zentraler Bestandteil der Energiewende, deren gesetzlich verankertes Ziel die Reduktion der Treibhausgase bis hin zur vollständigen Klimaneutralität ist. Durch das Wärmeplanungsgesetz (WPG) wurden einheitliche Standards für die Steigerung des Anteils von Wärme aus erneuerbaren Energien, die Nutzung von „unvermeidbarer Abwärme“ und den Ausbau der Fernwärme definiert.

      Das Ausführungsgesetz zum Wärmeplanungsgesetz auf Landesebene (ThürWPGAG) verpflichtet alle Thüringer Kommunen, bis 2028 einen kommunalen Wärmeplan vorzulegen. Als Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen Erfurt und Jena bereits bis Juni 2026 eine solche Planung realisieren.

      Der Einsatz von erneuerbaren anstelle von fossilen Energien (Dekarbonisierung), der energieeffiziente Bau sowie die Sanierung von Gebäuden und der Ausbau von Fernwärmenetzen stellen wichtige Stellschrauben für das Gelingen der Wärmewende dar.

    • Ziel des hydraulischen Abgleichs ist eine ausgewogene Wärmeverteilung bei effizientem Energieeinsatz. Vermieden werden soll, dass der am weitesten von der Wärmequelle entfernte Heizkörper unterversorgt bleibt und nicht ausreichend mit Wärme versorgt wird. Besonders in größeren Mehrfamilienhäusern oder Wohnquartieren stellt das Verfahren eine größere Herausforderung dar.